anomalie im raum

anomalie im raum, 100 x 150 cm

Ich blicke in die Landschaft. Bäume. Steine. Wasser. Himmel. Mein Blick wandert. Er wandert immer weiter. In die Ferne. Geradeaus. Seitlich. Zurück. Doch plötzlich stolpert er.

In der Landschaft stehen Spiegel, die ich dort aufgestellt habe. Sie lösen sich in der Umgebung mal auf, mal werden sie zu skulpturalen Gebilden. Sie nehmen den sie umgebenden Raum in sich auf. Sie verdoppeln die Formen. Sie verzerren die Beziehungen zwischen den Objekten. Der sie umgebende Raum wird zum Teil von ihnen und sie, die neu gebildeten, zum Teil ihrer Umgebung.

Mit Spiegeln ordne ich den Raum neu. Ich schneide die Landschaft in dünne Streifen. Ich arrangiere sie neu. Ich falte den Raum. Ich bilde eine Anomalie.

Der Spiegel ist ein Objekt wie kein anderes. Die Vervielfältigung, die er erzeugt, stellt neue Beziehungen zwischen mehreren Objekten, zwischen einem Objekt und seiner Umgebung, zwischen mir und dem Objekt, zwischen der Umwelt und mir her. Verdoppelt. Verdreifacht. Multipliziert.

„Anomalie im Raum“ bewegt sich zwischen räumlichen Installationen und zweidimensionalen Fotografien.

In dieser Arbeit beschäftige ich mich mit dem Unterschied zwischen der Realität, also, der Fantasiewelt, deren Existenz wir selbst erzeugen, und dem Realen, sprich, der Materialität der Existenz, jenseits der Sprache und somit auch jenseits der Ausdrucksfähigkeit. Hier interessiert mich der Widerspruch zwischen der konstruktiven Klarheit der menschlichen Welt und dem Chaos der wirklichen.